Lesen Sie an dieser Stelle den Bericht von unserem Jugendmitglied Nina Lambrecht zur Laser 4.7 Europameisterschaft in Hourtin:
Ich bin dieses Jahr in das Deutschlandteam für Laser 4.7 – eine Laserjugendklasse – gekommen, ein Zusammenschluss aus deutschlandweit elf Seglerinnen und Seglern. Wir sind zusammen drei internationale Regatten gesegelt, davon zwei in Deutschland – den Pfingstbusch in Kiel und die Warnemünder Woche – und die Europameisterschaft auf Frankreichs größtem Binnensee in der zweiten Woche der Sommerferien.
Dieses Ereignis hat meine Familie direkt mit einem Urlaub auf einem Campingplatz verbunden und wir sind direkt am zweiten Ferientag mit einer „Karawane“ gestartet: Vollgepacktes Auto, Katamaran mit Anhänger und obendrauf noch der Laser. Wir kamen dann am Sonntag Mittag an, und da die EM offiziell erst Sonntags begann und auch unser Training bei Jürgen Kecke zur Gewöhnung an den See und den Wind dort erst Mittwochs startete, nutzten wir die drei Tage Freizeit zum Sonnen und Schwimmen in Pool und See.
Nach einem dreitägigen Training mussten am Samstag unsere Boote vermessen und die Teile auf Originalität geprüft werden und am Sonntag begann dann die EM – für die meisten aus unserem Team eine der ersten Regatten außerhalb Deutschlands – mit einem Proberennen, das noch nicht gewertet wurde, sondern allein zum Testen der Bahnen diente. Dies startete etwas chaotisch, da wir nicht die Regelung kannten, dass bei Proberennen meist schon eine Minute früher gestartet wird, und so starteten wir Deutschen nach einiger Verwirrung einfach eine Minute später als der meiste Rest und fuhren hinter dem Feld her.
Die ersten gewerteten Rennen begannen am Montag, und es begann direkt mit ganz gutem Wind, doch dass es an diesem See so viele Winddreher gab, war Anfangs etwas ungewohnt, und so hatten die Franzosen natürlich zu Beginn echten Heimvorteil. Wir bemerkten, dass es sehr viele Starter gab, als wir ein- und ausslippen wollten, da man dafür nun mindestens eine Viertelstunde einplanen musste, abhängig davon, wo man sein Boot hatte. Insgesamt waren nämlich 350 Mädchen und Jungs bis 18 Jahre aus ganz Europa dabei, weshalb wir auch in 6 Startergruppen aufgeteilt wurden und auf zwei verschiedenen Bahnen gestartet sind. Am Abend des ersten Tages gab es eine große Eröffnungszeremonie im Hafen von Hourtin, bei der jedes Land durch einige Segler vertreten wurde. Mittwochs gab es am Verein ein großes Barbecue mit Bühne und DJ, die Segler haben getanzt oder am Strand Rugby gespielt und die Nationalitäten vermischten sich auch einmal.
Die Rennen dauerten bis Donnerstag, und daraufhin wurde man je nach seinen bisher gefahrenen Plätzen in verschiedene Gruppen aufgeteilt, Bei den Mädchen gab es Gold und Silber, bei den Jungs noch zwei weitere Gruppen. Nur zwei deutsche Mädchen haben es in die Goldgruppe geschafft. Nun kamen die letzten zwei Tage und somit die Final Races, die die Platzierung in der Rangliste entschieden. Samstag Nachmittag gab es nach einem sehr verspäteten Start – viele hatten schon die Trainerboote und teilweise auch die Laser verladen, da sogar die Einheimischen nicht mehr mit Zunehmen des Windes gerechnet haben – noch eine Siegerehrung, an der aber nicht mehr alle teilnahmen.
Bei uns ging es auch direkt nach dem letzten Lauf am Samstag nach Hause und wir kamen Sonntag Mittag wieder in Deutschland an.
Die EM war ein großartiges Erlebnis, bei dem wir auf jeden Fall gelernt haben uns durchzusetzen und mit mehr Selbstbewusstsein vor allem an den Start heranzugehen, da man dort sonst echt unterging und keine Chance mehr auf einen guten Platz hatte. Das Endergebnis entsprach nicht ganz meinen Hoffnungen, da ich zwar einige echt gute Läufe gesegelt bin, dies jedoch durch einige Patzer nachher nicht mehr so viel ändern konnte. Im Endeffekt war ich 107te von 118 Mädchen.
Es ist auf jeden Fall mein Wunsch, die Euro im Jahr 2011 in Workum zu segeln und ich empfehle allen, die jemals die Chance haben sollten bei einer großen Regatta teilzunehmen, sie auf jeden Fall zu nutzen, denn zu Beginn kommt einem so ein Event zwar vor, als hätte man dort keine Chance, doch es geht nicht um die Platzierung, sondern darum, dass man dabei unglaublich viel lernt!
Fotos von den Erlebnissen können Sie sich in der Bildergalerie anschauen!
Vom Regattageschehen in der Laserklasse können sich Interessierte am 25./26.09.2010 am Biggesee live ein Bild machen.
Es findet die alljährliche Laser-Phoenix-Regatta statt, die in diesem Jahr zugleich die District-Meisterschaft West darstellt.
Nährer Infos unter dem Menüpunkt Regatta!