Am Kaffeetisch war die Welt in bester Ordnung: Kein Regen, schön warm, etwas Wind, wie so oft an der Bigge? Nö, diesmal nicht. Mit der Sonne und warm und „kein Regen“ stimmte es, und etwas später….
Der Wind war dann der Knaller, also Kaiserwetter. Es war richtig, richtig viel Wind aus West bzw. Südwest. Und dazu noch ordentliche Böen bis an die 6 Bft. Ich würde sagen, diese Wettervorlage gab´s auf der Bigge lange nicht mehr!
Am Startboot zeigte sich ein imposantes Gerangel. Das Startfeld war mit 34 Booten trotz der herausfordernden Windverhältnisse beachtlich groß. Dadurch war ein „Geknubbel“, wild winkende Mastspitzen, ein Kampf der „Dicken“ um den besten Startplatz nicht unerwartet gewesen. Bei diesen Verhältnissen hätte ich mit meiner kleinen Rennjolle am Startboot nicht zu „parken“ gewagt um einen guten Start hinzubekommen.
Mit 7qm Segelfläche und sportlichen 80 kg „Schunkelgewicht“ war ich sehr gut ausgelastet. Zu meiner Freude konnte ich mit geschätzten 10 Knoten auf dem Vorwindkurs auf dem Wasser schwebend richtig aufholen und hatte alle Hände voll zu tun, um nicht zu kentern. Das wäre das Letzte gewesen, weil die „Schwimmerei“ kostet einfach zu viele Körner, in meinem Alter sowieso.
Zu meinem Frust war auf den Kreuzkursen immer wieder mehr mit Krängung zu kämpfen, als mit beeindruckender Geschwindigkeit. Ständig die Großschot aus der Hand zu fahren nervt und verhindert optimalen Vortrieb. Eine zentrale Curryklemme würde da schon helfen, ist aber nicht erlaubt. Also…. vielleicht dann doch zwischen die Zähne?
Und, was machten die Anderen? Viele waren unter Vollzeug unterwegs und einige zogen sogar „Spi“ und Genacker und jagten dem Feld voraus. Nur Wenigen behagte die Windstärke nicht ganz, sie zogen es vor zu reffen und damit auf „Nummer sicher“ zu gehen. Ja, und ein paar Boote konnten ein Kentern nicht verhindern. Aber, vielleicht war ihnen ja auch unter dem Neopren zu warm? Wie dem auch sei, „geschrottet“ wurde offenbar nichts, gut so!
Der Segelspaß endete, wie beim ASC gute Sitte, mit einem schönen Zusammensitzen im und vor dem Clubhaus mit Getränken, Grillgut und anderen Leckereien, die den jeweils persönlichen Energiehaushalt wieder ins Lot brachten. Man munkelt, dass einige erst nach Mitternacht in die Kojen krabbelten.
Nach diesem tollen Segelwetter konnten sich die echten Könner deutlich positionieren:
- Platz, Team Hille vom YRCA auf dem Etchells
- Platz, Clemens Epe vom YRCA auf Ilca
- Platz, Team Schulze vom YCL auf J22
- Platz, Uwe Fernholz vom YCL auf Finn-Dinghy
- Platz, Thomas Leukel vom YCL auf Ilca 7
- Platz, Team Wolff (Schnellster) vom ASC auf H-Boot
- Platz, Team Hunold (Schnellster) vom WSVB auf J22
- Platz Team Hohaus (Schnellster) vom YCS auf Pirat
Text: M. Streffing, HaJo Suchanek
Bilder: Katrin und Robert Stuff