Am 8. März 2015 um 16 Uhr findet der letzte Vortrag des FSKB für diesen Winter im Clubhaus des Yacht- und Ruderclub Attendorn statt. Dr. Karl-Heinz und Annette Virnich berichten unter dem Titel „Südsee ..zwischen Traum und Wirklichkeit -10.000 erlebnisreiche Meilen von Panama bis Neuseeland“ über Ihre Erfahrungen der letzten Jahre.
Beim Start 2011 in Deutschland war anfangs eine Weltumsegelung nicht unbedingt vorgesehen aber auch nicht ausgeschlossen. Die Erfahrungen des Ehepaares Virnich während ihrer Reisen im Atlantik und in der Karibik ließen im Laufe der Zeit die Sehnsucht nach ferneren Zielen wachsen. Manche frühere Reiseberichte ließen die Bewohner der pazifischen Südseeinseln als ebenso wild wie gastfreundlich erscheinen. In jedem Fall aber wurden paradiesisch schöne Insel-landschaften und Unterwasserwelten beschrieben. Da sich diese Inselparadiese alle entlang der Passatroute reihen, sollte eine solche Reise auch mit kleiner Crew unter Vermeidung unnötiger Risiken und ohne erhöhte Abenteuerlust durchführbar sein. Gemäß dem Rat
früherer Weltumsegler bunkerten die Virnichs in Panama fast alles, was bis Australien oder Neuseeland notwendig schien.
Die eigenen noch frischen und angenehmen Erfahrungen zeigten jedoch, dass man inzwischen fast überall alles zum täglichen
Leben notwendige kaufen kann, schlimmstenfalls in begrenzter Auswahl.
Auch die Menschen in den entlegensten Winkel der Südsee sind in unserer Gegenwart angekommen. Einladungen von Dorfhäuptlingen gibt es zwar noch, aber immer verbunden mit dem unverhohlenen Wunsch nach nennenswerten Geldbeträgen. Dafür werden dann die Kultur- Traditionen und rituellen Tänze geboten, die Teile ihrer Südseeträume waren. „Aber wir haben gesehen, dass das Geld, das wir in diesen Dörfern ließen, stets Schulen und der Infrastruktur, diese Schulen zu erreichen, zu Gute kam.“ Unverändert fanden die Virnichs aber die beschriebenen Landschaften und Unterwasserwelten vor, die alle Erwartungen der erfüllten. Sicher war der Entschluss, sich von Panama bis Fidji der Flotte der 37 Teilnehmer der World ARC 2014 anzuschließen, für die Ehefrau des Skippers eine zusätzlich Motivation. Auch erwies es sich bei der Bewältigung der längsten Nonstop Seestrecke von über 3000 sm als angenehm, von Panama bis Bora Bora Klaus Schulte, YCL als zweites Crewmitglied an Bord zu haben.
Nach durchweg problemlosen Reisen durch die Südsee wurde die Strecke von Neukaledonien nach Neuseeland zur bisher härtesten Etappe. Die Schwierigkeit des Reviers liegt darin, dass der direkte Kurs 150° beträgt, der nördliche Teil der Strecke aber noch im Einzugsbereich des Südostpassats, der Norden von Neuseeland aber im Einzugsbereich der nordöstlich ziehenden Stürme aus der Tasmansee liegt.
Zwei Wochen lang wurde die Wetterentwicklung beobachtet und mit Nachbarliegern diskutiert, jedoch konnte der Starttermin wegen des Risikos tropischer Zyklone nicht weiter länger verschoben werden. Bei schönstem Wetter verließen sie Noumea, jedoch änderte sich bereits nach zwei Tagen die vorhergesagte Wetterlage. Ein Tief veränderte seine vorhergesagte Zugrichtung und lieferte stürmische Südostwinde für den Weg zum Norden Neuseelands. Vier Tage segelten sie hoch am Wind bei 7 bis 8 Bft, verloren aber an Höhe gegenüber ihrem Ziel. Bei nachlassendem Wind konnten sie unter Motor die durch den Sturm verlorenen 300 Meilen wieder aufholen. Belohnt wurden sie auf den letzten 80 Meilen mit schönem Segeln bei einem Westwind von „nur“ 5 Bft. Sie passierten die malerische Küste Neuseelands mit tiefen Buchen und zahlreichen Inseln und machten in Opua fest.
Wir erwarten wieder einen interessanten Vortrag.
Gäste herzlich Willkommen, kein Kostenbeitrag.