Am Wochenende trafen sich 17 Teams der 420er-Segler (Zweimann-Boot der Jugend) beim Yacht-Club Lister am Biggesee, um den Westfalenpreis auszusegeln. Bei ziemlich schlechten Wetterverhältnissen wurden am Samstag bereits drei von vier Wettfahrten absolviert. Die Jugendlichen mussten dabei nicht nur gegeneinander antreten, sondern auch mit Starkwind-Böen und dem nicht enden wollenden Nieselregen klar kommen. Selbst erfahrene Segler hatten hier so ihre Schwierigkeiten, so dass man ein uns andere Mal froh und dankbar für die Begleitung durch die DLRG war.
Ein Team aus dem YRCA kenterte unter Spinaker, schaffte es zunächst auch aus eigener Kraft, das Boot wieder aufzurichten. Während sie noch dabei waren, alle Schoten wieder zu sortieren, traf sie jedoch eine starke Bö und warf das Boot erneut um. Dabei verhedderte sich die Steuerfrau so unglücklich in den Leinen, dass die Mädchen in den Hohlraum unter dem Boot kamen. Die DLRG war durch die erste Kenterung schon in der Nähe und daher nun schnell zur Stelle. Kurz bevor die roten Engel ins Wasser springen wollten, weil die Crew nicht wieder auftauchte, machten sich die Jugendlichen unter dem Boot bemerkbar. Die DLRG half beim Aufrichten und schleppte das Boot und die erschöpfte, durchgefrorene Mannschaft zum Land. Trotz des Schocks und dieses aufregeneden Rettungsmanövers beschlossen die Mädchen, am nächsten Tag wieder auf’s Wasser zu gehen.
Den Samstag beendete das Team aus dem YCLer Vorschoter Til Fernholz und seinem Steuermann Nils-Henning Hofmann vom Düsseldorfer Yachtclub auf Platz 1. Der Sonntag zeigte sich wettermäßig vermeintlich gnädiger. Zumindest der Regen hatte aufgehört, der Wind blies immer noch recht kräftig, so dass es wiederum zu diversen Kenterungen kam. Die DLRG hatte vorsorglich auf vier Begleit-Boote aufgerüstet, die im permanenten Einsatz waren. Bei 5 – 6 Windstärken flogen die Boote nur so über’s Wasser, insbesondere die erfahrenen Teams konnten mit veritablen Geschwindigkeiten aufwarten.Trotzdem sind alle den Naturgewalten ausgesetzt und müssen sich diesen beugen. Der Leistungsunterschied zwischen den Teams wurde hier aber nur allzu deutlich. Auch am Sonntag zeigte sich wieder die Überlegenheit des Teams Nils-Henning Hofmann/Til Fernholz, die auch in der letzten Wettfahrt den ersten Platz belegten. Mit insgesamt 3 Ersten und einem Vierten Platz in den vier Wettfahrten sicherten sie sich damit souverän den Sieg beim Westfalenpreis.
Bei der Siegerehrung wurde außerdem ein Vorsegel verlost, das an das Team Julian Blumenthal und Marcus Pies vom Segel-Club Ville bzw. der Segel-Kameradschaft Unterbacher See ging. Dieser Preis kam durch das großzügige Sponsoring der Firma Bootsservice Eiermann aus Duisburg zustande. Das kam den beiden Jungs sehr gelegen, da sie ihre Segel nach dieser Regatta sowieso tauschen wollten.
Die wahren Helden des Sees waren aber die Jugendlichen, die beim letzten Training (Anfang Mai) zum ersten Mal auf einem 420er saßen und sich dann direkt das Abendteuer Regatta bei Regen und starkem Wind angetan haben. Dies alles von dem Hintergrund, dass man nach einer Trainingseinheit sicher keinen Blumentopf gewinnen kann, frei nach dem olympischen Motto: Dabei sein ist alles! Von dieser Sorte gab es mehrere Teams aus der Trainingsgruppe „Biggesee“: Lars Makowski/Joshua Mbala Zambo und Johanna Fabricius/Simon Mathea. Auch die Teams die schon länger dabei sind, konnten sich zwar etwas besser platzieren, hatten aber ebenfalls keine Chance gegen die Natur und die Teams, die fast das ganze Jahr durchtrainieren: Amelie Meeser/Franziska Beul, Thomas Knust/ Michael Knust und Vivien Schneider/Chaline Roszak.
Die Jugendwarte des YCL haben es mit der beständigen und guten Jugendarbeit der vergangenen Jahre geschafft, die großen Vereine, die am Biggesee beheimatet sind, in einer gemeinsamen Gruppe zu vereinen. Unter diesem Dach finden sich Teams aus dem YCL, dem YRCA und dem ASC. Gespräche mit einem weiteren großen Bigge-Verein, dem WSVB, sind in Planung. Die Jugendlichen konnten durch die Trainer so gut motiviert werden, dass sich die gesamte 420er-Trainingsgruppe für die Regatta angemeldet hat. Ihnen gebührt eine gehörige Portion Respekt!
Vielen Dank für den Bericht an Lutz Mathea.
Eine Auswahl von Fotos finden Sie in der Bildergalerie.