Vom 30. Mai bis zum 2. Juni veranstaltete der Yacht-Club Lister (YCL) seinen traditionellen Seelehrgang für Jugendliche. Nachdem wir bereits unser 420er-Training seit Frühjahr zusammen absolvieren, freute sich die Jugend des ASC über das Angebot, auch an dieser Jugendfreizeit teilnehmen zu dürfen. Dieses Jahr führte die Reise ins benachbarte Ausland: Ab Fronleichnam trafen sich die jungen Seglerinnen und Segler des YCL, YRCA und des ASC mit insgesamt sechs 420ern, vier Optis und einem OpenBic in „de Kuilart“, einem Freizeit- und Bungalowpark in Friesland. Der ASC war dabei mit 6 Jugendlichen auf drei 420ern gut vertreten. Unterstützung erfolgte durch die Jugendwarte mit Familienunterstützung sowie einem Elternpaar. Nach einer teils chaotischen Anreise (wer fährt schon am Mittwoch vor Fronleichnam nach Friesland?) waren wir froh am späten Abend unsere Bungalows beziehen zu können und unsere Flotte schon aufriggen zu können.
Fronleichnam gestaltete sich das Wetter – formulieren wir es positiv – zur Eingewöhnung ruhig. Bei bedecktem Himmel und teilweise Totalflaute hielt sich der Spaß in Grenzen. Die Überquerung der stark befahrenen Wasserstraße Johan Frisokanal stellte unsere Segler vor sportliche und die Begleiter vor nervliche Herausforderungen. Wir erkundeten unser Hausrevier de Holken und Fluessen, das sich südwestlich an das Heeger Meer anschließt. Die flauen Bedingungen waren jedoch eine hervorragende Grundlage für das, was später kam:
Ab Freitag änderte sich das Wetter und es blies frisch bis starkwindig mit 4-5 Bft. auf westlichen Richtungen. Hervorragendes Dickschiffwetter – aber wie würden unsere Jollensegler, geschult auf dem Schwachwindrevier Biggesee, mit diesen Bedingungen umgehen? Sie schlugen sich mit Bravour! Die Umgewöhnung auf konstanten Starkwind mit deutlichem Seegang gelang, allerdings nicht ohne Kentererfahrungen. Wie gut, dass unser Nachwuchs (überwiegend) gut gekleidet und das Kentertraining auf dem Biggesee gut eingeübt war. Und wie schnell sie verhindern, dass die Boote durchkentern! Toll – merkwürdig nur, dass alle Boote genau ab einem bestimmten Winkel scheinbar stabil lagen. Die Erkenntnis und Erfahrung von sehr geringen Wassertiefen von 1,20 – 1,70 m mit Schlick im Verklicker und Großsegelkopf war in diesem Moment neu. Und auch die Technik des Wiederaufrichtens, die vor allem darin bestand, Masten aus dem Modder zu ziehen, war bislang ungewohnt. Auch das Begleitpersonal lernte! Und dies nicht nur bei der Unterstützung nach dem Kentern: Die Taktik, mit unseren eher schwach motorisierten Motorbooten unsere Jugend zu begleiten, war hoffnungslos. Nach Sekunden entschwanden insbesondere die gleitenden 420er sowohl dem akustischen als auch dem direkten optischen Zugriff ihrer Begleiter. Die Variante, unsere 3 Motorboote gut auf dem Revier zu verteilen um bei Kenterungen schnell vor Ort zu sein, war deutlich effektiver.
Wo viele Kalorien verbrannt werden, muss aufgefüllt werden. Getreu dem Motto „Ohne Mampf kein Kampf“ putzten die Jugendlichen sowohl den durch die Backschaft hergerichteten Mittagsimbiss als auch die leckeren Köstlichkeiten des Abends, zu denen sich alle Teilnehmer erneut zusammen fanden. Leuchtende Augen und aufregende Geschichten zeugten jeden Abend von der Begeisterung und der Freude, die unser Nachwuchs an diesem langen Wochenende erlebte.
Der ASC freut sich über die Gelegenheit, dass wir an dieser Aktion des YCL teilnehmen durften. Es entstanden bei Kindern, Jugendlichen und dem erwachsenen Begleitpersonal neue Freundschaften, die bereits jetzt zu weiteren gemeinsamen schönen Erlebnissen an der Bigge führten. Die Begeisterung aller teilnehmenden Kinder für unseren Segelsport wurde gefestigt und sogar noch intensiviert. Was will man mehr? Und wir freuen uns auf das Fronleichnamswochenende 2014. Und da Bilder mehr sagen als Worte empfehlen wir den Link zu den Bildern des Wochenendes: Bitte hier klicken!
Michael Bilo
1. Jugendwart