Kathrin Szasz berichtet am 11. November 2012 um 16:00 Uhr im Clubhaus des ASC/WSVB im Rahmen des ersten FSKB-Vortrags dieser Wintersaison über Ihre Erfahrungen von einem ungewöhnlichen Törn unter dem Titel „Mit einem 5m Sportcat 800 Meilen von Corfu nach Kreta“:
Fahrtensegeln heißt für den Normalsegler: eigenes Schiff oder gechartert (30 ft aufwärts), liegt in einem Hafen. Wird verproviantiert, Kühlschrank gefüllt, alles verstaut, alle elektronischen Hilfen gecheckt, Maschine an und los geht’s!
Das Fahrtensegeln aber auch wesentlich spartanischer sein kann, erleben wir in diesem Vortrag über einen Törn in der Agäis.
Ein renommierter Segelführer für dieses Revier schreibt: „Erste Voraussetzung für eine Reise durch die Ägäis ist die Hochseetüchtigkeit des eigenen Bootes:“ Danach sieht so ein Sportcat nun wirklich nicht aus.
Trotzdem: Hören und sehen wir einen Bericht über die Vorbereitungen und Erlebnisse auf einem bemerkenswerten Törn.
Durch das Fehlen einer Kajüte muss jedes Teil und die Wasserbags auf dem Trampolin festgezurrt aber doch irgendwie erreichbar sein.
Nachts wird ein kleines Zelt für Kathrin und Hund aufgebaut. „Lotte“ genießt das Segeln und ist leichzeitig der Beschützer seines Bootes.
Dickschiff-Fahrtensegler „gehen“ an Land, Kathrin „schwimmt“ mit Hund an Land. Sie ankert mit Ihrem Cat weil sie erstens ihn nicht so weit an Land ziehen kann um tidensicher zu liegen, aber auch zweitens um sicher vor ungebeten Besuchern zu sein. Ein Landgang bedeutet dann schwimmen, trockene Kleidung in einem Wasserbag mitnehmen, umziehen, ein, zwei Bierchen trinken und das Ganze wieder rückwärts. Für ein Dingi ist leider kein Platz.
Heiß gesegelt wurde auch:
„Das Armband GPS berichtet mir kontinuierliche Geschwindigkeit im stolzen 12-14 Knoten Bereich. Mein Gesicht hat den dafür typischen „Yeah! – Ausdruck“ und die Kufe geht langsam hoch… Ich ziehe die Großschot noch ein klein wenig mehr an und die Kufe steigt und steigt. Mein Körper ist voll Adrenalin: jetzt heisst es aufpassen! Inzwischen befinde ich mich 3 Meter über Wasser, stehe fast senkrecht und habe die Großschot fest im Griff. Ich denke noch gerade: “Noch nicht loslassen, noch nicht, 5 cm gehen noch, halten, halten…“, da erwischt mein Boot ein Bö und reflexartig löse ich Großsegel und binnen einer Sekunde fällt die Kufe begleitet mit einem lauten „Juhuuu!!“ zurück auf’s Wasser.“
„Lotte und ich sind glücklich und mit vielen neuen Erfahrungen wieder zurück! Die Ägäis hat’s echt in sich! Es wahr traumhaft! Viel erlebt von Meltemi bis böse (lang anhaltende) Flauten. Nix für schwache Nerven. Aber ich bin echt angekommen in Kreta“.
Gäste sind wie immer herzlich Willkommen, es wird kein Unkostenbeitrag erhoben.